Lederhose to go

wie unsere Tracht endlich in der Gegenwart ankommt…

das ist der Titel einer Sendung des Bayerischen Rundfunks am gestrigen Abend.

Eine bunte Mischung, Interessantes und Kurioses, Echtes und Kommerz… ich muss mir das noch einmal in Ruhe ansehen, und deshalb habe ich die Sendung hier auf der Wollmacht.de eingebunden. Interessanterweise darf man die Sendung des BR auf Webseiten einbinden, aber nicht herunterladen…

aufs Bild klicken, um das Video in einer anderen Seite in voller Schönheit anzuschauen
(online beim BR bis zum 2.10.2019)

Kann man überhaupt noch in Lederhosen herumlaufen, ohne als Sauftourist oder Ewiggestriger gesehen zu werden? Wenn ja: Wo? Nur auf dem Land? Oder auf dem Oktoberfest? Und: In welcher? Kommt ausschließlich die handgestickte von einem Tölzer Säckler infrage? Oder darf es auch die in Asien maschinengenähte grellbunte vom Discounter sein?

Trachten sind in den letzten Jahren wieder ungemein populär geworden. Aber sie werden nicht mehr nur als würdige Festtagskleidung getragen, sondern als Partykleidung. Billigdirndl und Plastiklederhosen im Komplett-Set fluten München, wenn Oktoberfest ist, und die Traditionalisten schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Gleichzeitig werden hochaufwendige, kostbare Couture-Dirndl aus Jeansstoff, Spitzen oder auch indischer Seide maßgeschneidert. Die Gebirgstrachtenerhaltungsvereine sehen beides mit Grausen, Beratungsstellen, Forschungseinrichtungen und übergeordnete Verbände versuchen zu vermitteln. Aber das Bedürfnis ist da, die Menschen träumen von guten, alten Zeiten mit einem „Landlust“-Abonnement, Butzenscheiben im Küchenfenster und einer feschen Tracht. Der Film versucht eine Bestandsaufnahme – und es wird gefragt, wo es hingehen kann mit unserer Tracht: Wie viel Tradition muss sein? Welche Innovation ist nötig? Und wie viel Party ist erlaubt?